Von Ramona Ambs
Wer wie Lea gerne Schokolade isst, der nutzt jede Gelegenheit aus, an Schokolade zu kommen. Und an diesem Sonntag bietet sich Lea eine solche Gelegenheit. Annas Eltern haben sie zu Ostern eingeladen. Zum Schokoladenhasen suchen und essen.
Leas Eltern haben zuerst nein gesagt, aber heute wollen Annas Eltern anrufen und nochmal fragen, ob Lea nicht doch kommen darf. Lea spielt gerade unten im Hof mit Franka und Theo als Mama sie nach oben ruft. Lea ist gespannt wie ein Flitzebogen, ob Annas Eltern wohl schon angerufen haben und ob Mama jetzt vielleicht doch noch ja gesagt hat. Lea stürmt die Treppen hoch. Mama stemmt die Hände in die Hüften und sieht genervt aus : „Bevor Du mich mit Fragen löcherst, Lea, ja, sie haben angerufen und wenn es Dir sooo wichtig ist, das einmal anzugucken, dann sollst Du meinetwegen dahingehen!“
Lea jubelt richtig los und fällt Mama um den Hals. Schnell packt sie ihre wichtigsten Sachen zusammen, also den Stoffbären Schmule und ihre gläserne Glücksmurmel und huscht durchs Treppenhaus nach unten. Dort lädt sie alles in ihr Körbchen, das am Roller hängt und fährt los. Sie muss nur zweimal ums Eck und dann den kurzen Feldweg runterfahren, denn Anna wohnt mit ihren Eltern ein wenig abseits, dafür aber in einem eigenen kleinen Häuschen. Endlich angekommen läutet sie Sturm. Anna öffnet : „Hallo, toll, dass es doch noch geklappt hat. Wir sollen in mein Zimmer gehen, weil der Osterhase noch die Eier versteckt.“
Lea wundert sich: „Was ist denn ein Osterhase?“ „Also der Osterhase ist der, der die Eier versteckt, also mein Papa!“ erwidert Anna wichtig. Lea findet, das sei geschummelt, aber weil Anna so stolz ist, sagt sie nix. Dann werden sie gerufen zum Ostereier und Schokohasen suchen. Sie hüpfen raus in den Garten. Annas Mama drückt jeder ein Körbchen in die Hand und nun sollen sie den Garten absuchen und wenn sie etwas finden, dürfen sie es in ihr Körbchen tun. Danach soll alles gerecht aufgeteilt werden. Sie fangen an. Lea entdeckt als Erste einen Schokoladenhasen, der hoch oben in einer Astgabel hängt. Annas Papa muss ihn ihr runterholen. Dann entdeckt sie viele bunte Eier in den Blumenbeeten. Beim Kellerfenster steht noch ein Schokohase, aber Lea tut so, als hätte sie ihn nicht gesehen, damit Anna auch einen findet. Schließlich ist Anna ihre Freundin und Freunden lässt man was zum finden übrig. Endlich entdeckt sie ihn und dann ist die Suche auch schon vorbei.
Lea hat viel mehr gefunden als Anna, aber es wird gerecht geteilt, so dass beide gleichviel im Korb haben. „Dafür dass Du noch nie Eier gesucht hast, bist Du ganz schön gut im finden!“ lobt Anna. Aber Lea sagt: „Weißt Du, an Pessach darf ich auch immer suchen. Da wird eine Mazza versteckt, die man suchen muß und erst ganz zum Schluß isst. Die heißt Afikoman und wenn ich die dann finde, kriege ich immer ein Geschenk.“ Anna strahlt: „Das ist ja ganz ähnlich wie bei uns!“
„Schon,“ schmunzelt Lea, „nur dass mein Papa kein Osterhase ist!“ Und dann lachen die beiden und essen viel Schokolade.