Levi im Museum

Von Ramona Ambs

Wenn Levi mit seinen Eltern ins Museum muss, hat er meistens schlechte Laune. Denn im Museum, findet er, ist es meistens langweilig. Heute ist es besonders schlimm, weil Lea nicht dabei ist. Die ist nämlich schon groß genug für die Jugend-Machane und ist deshalb nicht da. Aber ohne Lea ist das Museum doppelt so langweilig.

Mama versucht seine Laune aufzubessern. „Guck mal Levi, da ist heute eine Ausstellung, die Dir bestimmt auch gefällt. Der John Elsas hat Bilder gemalt, bei denen Du auch was sehen kannst. Nicht so wie letztes Mal, wo die Bilder nur bunt waren und man sich so anstrengen musste was zu sehen. Der John Elsas hat lustige Bilder gemacht mit lustigen Sprüchen drunter!“ Sie lächelt ihm aufmunternd zu. Levi trottet hinter Mama und Papa her.

Im Museum schließlich kauft Papa die Eintrittskarten und sie gehen eine Wendeltreppe hoch und kommen dann in ein großes Zimmer, wo an den Wänden lauter kleine Bilder hängen. „Wollen wir zusammen gucken gehen?“ fragt Mama Levi. Aber Levi schüttelt den Kopf. Er will lieber erstmal alleine gucken.

Er schaut sich die Bilder an. Sie sind wirklich nicht so langweilig wie die beim letzten Mal. Immerhin sieht man Figuren, von denen manche sogar ganz lustig bunt sind. Schade nur, dass ich noch nicht lesen kann, denkt sich Levi, denn fast unter jedem Bild steht etwas Geschriebenes. Da entdeckt er plötzlich ein Bild, das ihm richtig gut gefällt. Auf dem Bild ist eine Art Glitzertapetenauto auf einer Rennstrecke zu sehen, in dem ein blaues Männchen mit schwarzer Jacke sitzt.

Levi betrachtet das Bild. So ein Auto hätte er auch gerne. Es hat vorne eine rosa Vorderleuchte und das Glitzermuster findet Levi total schön. Papa steht plötzlich hinter ihm und lacht. „Weißt Du, was da steht?“ fragt er, doch bevor Levi nein sagen kann, liest er es ihm vor: „Hier steht: Als wenn er wäre Millionär fährt Herr Schmock im Auto her“. Levi muss auch lachen.

Sie schauen sich noch andere Bilder an, aber Levi geht immer wieder zum Autobild zurück. Zuhause malt er sich das Autobild nach. Er leiht sich heimlich Leas Glitzerkleber und hat schließlich ein ganz ähnliches Auto auf dem Blatt, wie der John Elsas eins gemacht hatte. Stolz geht er zu Papa und sagt: „Guck Papa, jetzt hab ich auch so ein Schmok-Auto und werde ein berühmter Künstler!“