Levi und Lea

Von Ramona Ambs

Wenn Levi zum Spielplatz will, muss immer jemand mitgehen, weil Papa und Mama finden, er sei noch zu klein, um alleine auf dem Spielplatz zu sein. Levi findet das nicht, aber Mama und Papa lassen da nicht mit sich reden. Heute will Levi unbedingt zum Spielplatz. Es ist wunderbares Wetter und Levi will seinen neuen Bagger unbedingt im Sandkasten ausprobieren.

Weil Mama keine Zeit hat, schickt sie Lea mit auf den Spielplatz. Lea hat gar keine Lust, weil sie lieber ihre Musikkassette hören wollte, aber schließlich lässt sie sich überreden. Levi freut sich, dass Lea mitkommt, denn meistens kann man mit Lea richtig viel Spaß haben auf dem Spielplatz. Lea hat den Playmo-Bus eingepackt und zwei Playmo-Männchen. Auf dem Spielplatz angekommen, rennen Levi und Lea zum Sandkasten und packen ihre Sachen aus.

Sie spielen Busausflug auf kaputter Straße und Levi muss mit dem Bagger immer hinterher fahren und die Straßen reparieren. Lea lässt dann die Männchen solange aus dem Bus aussteigen und Picknick machen. Wenn Levi mit seinem Bagger dann die Straße wieder repariert hat, steigen die Männchen wieder ein und der Bus kann weiterfahren. Irgendwann wird Lea das Spiel zu langweilig und sie geht klettern. Levi baggert weiter.

Er merkt gar nicht, wie zwei große Jungs immer näher zu ihm kommen. Erst als er vier Füße sieht bemerkt er die Jungs. Sie treten die ganze Straße, die Levi gebaggert hat, kaputt und kicken Sand nach ihm. Levi fängt an zu weinen. Er versteht gar nicht warum die Beiden so gemein zu ihm sind. Er will gerade nach Lea rufen, da ist sie schon da. „He, wenn Ihr Beiden nicht meinen kleinen Bruder in Ruhe lasst, rufe ich meinen großen Bruder da drüben und der ist total stark.“

Lea deutet auf einen großen Jungen, der alleine auf einer Bank sitzt. Die Jungs weichen ein Stück zurück. Levi weiß gar nicht was er sagen soll. Sie hatten doch gar keinen großen Bruder und den Jungen auf der Bank kennen sie ja noch nicht einmal. Aber die Jungs , die Levi geärgert haben, setzen sich auf ihre Fahrräder und radeln davon. Levi traut sich endlich zu fragen: „Wieso hast Du denn gesagt, dass wir einen

großen Bruder haben?“ Lea zuckt mit den Schultern: „Weil ich gemerkt hab, dass die Beiden viel größer sind als wir und im Notfall erfinde ich eben einen großen Bruder … das hilft manchmal, wenn keine Erwachsenen da sind.“

Levi nickt. Er umarmt Lea. „Wenn ich groß bin, will ich auch so mutig und klug werden wie du!“