Das Laubhüttenfest – Sukkot

Fünf Tage nach Jom Kippur wird das Laubhüttenfest gefeiert, Sukkot. Es dauert sieben Tage lang und findet seinen Abschluss mit Schmini Azeret und Simchat Tora. Sukkot gehört zu den drei großen Wallfahrtsfesten, also zu den Festen, an denen Juden zur Zeit als es den Tempel gab, nach Jerusalem kamen.

Die Laubhütte

Sukkot ist nach den Laubhütten benannt, die wir zu diesem Fest bauen. Die Sukka erinnert an den Auszug aus Ägypten und die lange Reise durch die Wüste bis die Juden schließlich in ihr Land kamen. Während dieser langen Reise sorgte sich Gott um sie, beschützte sie in den einfachen Hütten, die sie unterwegs errichteten. Wir bauen die Laubhütte heute, um uns daran zu erinnern, wie Gott sich sorgte und unseren Kindern diese Geschichte zu verinnerlichen.

Die Sukka wird draußen unter freiem Himmel gebaut, entweder direkt am Haus oder als eigenständige Hütte, im Garten, im Hof oder auch auf dem Balkon. Sie besteht aus leichten Holzwänden oder Stoff, ihr Dach aus Zweigen und Blättern, so dass die Sterne am Nachthimmel zu sehen sind. Von außen sieht die Sukka unscheinbar aus, von innen aber ist sie reich dekoriert.

Laubhütten in Jerusalem, auf dem Gehweg und am Balkon, (c) Yoninah

Sieben Tage lang verbringen wir in der Laubhütte viel Zeit, laden Gäste ein, essen dort gemeinsam und manche schlafen auch in der Laubhütte. Sukkot erinnert uns auch daran, dass wir alle einmal im Exil gelebt haben, auf Wanderschaft oder auf auf der Flucht waren.

Chag haAssif

Sukkot wird aber auch Chag haAssif, Ernte-Fest, genannt. In Israel wird das zweite Einbringen des Getreides und die Ernte der Herbstfrüchte, der Beginn des landwirtschaftlichen Jahres und der erste Regen gefeiert. Zu jedem Sukkot Mahl gehört deshalb viel frisches Gemüse und Obst.

Die vier Arten

Während der Festgebete an Sukkot in der Synagoge werden spezielle Pflanzenarten erworben und zu einem Strauß zusammen gebunden. Es sind „vier Arten“, die dabei sein müssen: Etrog (eine Zitrussorte), Lulaw (Palme), Hadasim (Myrte) und Arawot (Weide). Das Gebot der ‚Vier Arten‘ besteht darin, sie während verschiedener Gebete in der Hand zu halten und zu schwenken.

Chol haMoed

Nach dem eigentlichen Festtag wird das Laubhüttenfest für weitere sechs Tage fortgesetzt. Diese Tage sind nur Halbfeiertage, halb Alltag und halb Festtag, man nennt diese Zeit Chol haMoed. Die Schulen haben geschlossen, zahlreiche Geschäfte und Firmen schließen ganz oder sind halbtags geöffnet. Es ist gemeinsame Zeit für die Familie, für Ausflüge in die Natur und gemeinsame Stunden in der Sukka.

Schmini Azeret und Simchat Tora

Die Woche nach dem Laubhüttenfest und somit dieser gesamte Festtagszyklus enden mit Schmini Azeret und Simchat Tora. Diese beiden Tage konzentrieren sich auf die Tora. An Simchat Tora werden Schluss und Anfang der Tora gelesen, damit kommt der Jahreszyklus der Tora-Lesungen zum Abschluss und wird sogleich wieder aufgenommen. Während des Gottesdienstes werden die Tora-Rollen aus dem Schrank geholt und in den sog. Hakafot um das Lesepult in der Synagoge getragen. Dazu wird gesungen und getanzt. Später am Abend wird oft noch draußen weitergefeiert, wie etwa hier in Tel Aviv: